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BEWERTUNG
Zur Bewertung ist zuerst ein Vergleich mit der in der Außenluft vorhandenen Grundbelastung vorzunehmen.
In Europa kommen folgende Schimmelpilze am häufigsten in der Außenluft vor. Dabei sind teilweise jahreszeitlich bedingte große Schwankungen zu berücksichtigen.
Sporen |
Vorkommen in % |
Tagesdurchschnitt (Sporen /m³) |
Cladosporium |
40 - 80 |
600.000 |
Basidosporen |
5-30 |
25.000 |
Ascosporen |
5-20 |
15.000 |
Aspergillus/ |
2-20 |
15.000 |
Botrytis |
2-20 |
12.000 |
Hefen |
2-20 |
10.000 |
Alternaria |
1-10 |
7500 |
Didymelis |
1-10 |
7500 |
Fusarium |
1-10 |
7500 |
Ustilago |
1-10 |
7500 |
Für die Bewertung gelten folgende Grundsätze:
Die Keimzahl im Raum sollte deutlich unter der Keimzahl im Freien liegen. Die Keimart im Raum sollte sich nicht wesentlich von der im Freien unterscheiden. Besonders pathogene Keime, z.B. Schimmelpilze wie Aspergillus oder Stachybotrys, sollten in Innenräumen gar nicht oder nur in sehr geringen Zahlen meßbar sein.
Bekannte quantifizierte Richtwerte zur Bewertung einer Schimmelpilzbelastung
Hinweise |
Richtwert |
|
Pathogene oder toxische Pilze |
inakzeptabel |
|
nach Quellen zu suchen und sanieren |
ab 50/m³ einer Pilzart |
|
bei einer Mischung von unterschiedlichen Pilzarten |
bis 150/m³ |
|
umwelttypische Schimmelpilze wie z.B. Cladosporium und Penicillium |
bis 500/m³ |
|
Vorschlag Grenzwert Gesamtzahl am Arbeitsplatz |
1000 /m³ |
Zusammenfassend kann gesagt werden:
Versteckter Schimmelpilz in Innenräumen kann erkannt werden, wenn alle relevanten Puzzleteile aus medizinischer Diagnostik, Gebäudeanamese, visueller Inspektion der Wohnräume, Feuchtemessungen und unterschiedlicher Probenahme - Methodik berücksichtigt werden.